agnes@work

Logo: agnes@work. Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufstätige

Im August 2020 hat der DVBS sein neues, vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus Mitteln der Ausgleichsabgabe gefördertes Projekt agnes@work gestartet. „agnes“ steht für „Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufsstätige - Beratungs- und Kompetenznetzwerk am Arbeitsplatz“. Projektlaufzeit war bis Dezember 2023.

Projektergebnisse

Die im Projekt erarbeiteten Materialien, Informationen über die Projektergebnisse und die Dokumentation der Fachtagung “Perspektiven der digitalen Arbeitswelt – Beschäftigungs- und Weiterbildungschancen für Menschen mit Behinderungen” stehen Ihnen auf der agnes@work-Projektwebseite zur Verfügung.


Inklusion im Griff – Agiles Arbeiten mit sehbeeinträchtigten Beschäftigten

In unserem kurzen Animationsvideo mit Audiodeskription zeigen wir beispielhaft, wie Beschäftigte mit Sehbeeinträchtigen erfolgreich an agilen Arbeitsprozessen teilhaben können. Schauen Sie, welche Lösungen Frau Flink und Frau Löwe für ihr Unternehmen gefunden haben.


Fachtagung: Perspektiven der digitalen Arbeitswelt

Mit der Fachtagung „Perspektiven der digitalen Arbeitswelt“ zeigten der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) und sein Projekt agnes@work: Die Stärkung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen muss weiter auf der Agenda von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stehen, um gleiche Chancen und Rechte für alle zu ermöglichen.

Am 25. April 2023 veranstalteten der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. und agnes@work – Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufstätige –die Fachtagung „Perspektiven der digitalen Arbeitswelt – Beschäftigungs- und Weiterbildungschancen für Menschen mit Behinderungen“ in Berlin. Mehr als 100 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und der Selbsthilfe erörterten die Beschäftigungsperspektiven von Menschen mit Behinderungen und die Voraussetzungen inklusiver Arbeit und Weiterbildung.

Mit einem Grußwort eröffneten Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, und Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, die Veranstaltung.

Kerstin Griese betonte die Notwendigkeit, gleiche Chancen für Menschen mit Behinderungen auf Beschäftigung zu schaffen. Dazu braucht es politische Weichenstellungen, wie das aktuelle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts. Aber auch solche praktischen Projekte wie agnes@work sind wichtig, die zielgerichtet und ergänzend am Arbeitsplatz ansetzen und die Beschäftigten unterstützen. So sei das vom Projekt entwickelte Konzept der multiprofessionellen Teams zur Unterstützung am Arbeitsplatz ein wichtiger Beitrag für die Teilhabe sehbeeinträchtigter Menschen am Arbeitsleben.

Jürgen Dusel nahm ebenfalls auf das Gesetzesvorhaben der Bundesregierung Bezug und betonte, dass damit ein erster Schritt in die richtige Richtung unternommen wird. Aber es muss seiner Ansicht nach weitergehen, denn viele Aspekte einer gleichberechtigten Teilhabe wurden nicht angegangen. Zwar sei die vierte Staffel der Ausgleichsabgabe, die im Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts vorgesehen ist, positiv zu bewerten. Es sei allerdings ein falsches Signal, dass es fortan keine Möglichkeit mehr geben soll, Bußgelder zu verhängen, falls Betriebe schuldhaft die gesetzliche Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen verletzen. Hier gehe es um die Umsetzung geltenden Rechts und es gelte „Null Verständnis für Nullbeschäftiger“ zu zeigen.

Als Fazit der Veranstaltung lässt sich festhalten: Künftig kommt es darauf an, langfristig und nachhaltig (über-)betriebliche Unterstützungsstrukturen durch eine stärkere Vernetzung der Akteure aufzubauen. Ein zentraler Punkt für die Verbesserung der Beschäftigungschancen von Menschen mit Behinderungen ist zudem die gezielte Förderung der Beteiligung schwerbehinderter Menschen an beruflicher Weiterbildung, die bisher nicht ausreichende Teilhabechancen ermöglicht. Darüber hinaus sollten auch die Qualifizierung von Beratungsfachkräften und Lehrkräften in der Aus- und Weiterbildung hinsichtlich der Anforderungen und Bedarfe schwerbehinderter Menschen in den Fokus genommen werden. Digitale Barrierefreiheit ist dabei in der beruflichen Teilhabe und Weiterbildung ein unbedingtes Muss!

Weitere Informationen zur Fachtagung und zum Projekt agnes@work finden Sie auf der Projektwebseite.


Ausgangssituation

Für die Bedarfe der schätzungsweise 60.000 blinden und sehbehinderten Berufstätigen in Deutschland sind nicht immer adäquate Unterstützungsstrukturen vorhanden. Vor allem bei Fragen zu Empowerment oder psychosozialen Herausforderungen. Außerdem treten die Betroffenen in aller Regel vereinzelt auf und sind damit schwer erreichbar. Hier setzt agnes@work an.

Projektziel

Projektziel ist die Etablierung einer fachübergreifenden Unterstützungsstruktur für sehbeeinträchtigte Erwerbstätige. Zum einen durch multiprofessionelle Expertenteams, sogenannte Task Forces, die gezielt am Arbeitsplatz beraten und unterstützen; zum anderen durch Informationen, Schulungen und Vernetzung beteiligter Akteure wie Schwerbehindertenvertretungen (SBV), Betriebsräte, Inklusionsbeauftragte, Krankenkassen, Jobcenter oder Deutscher Rentenversicherung. Dabei bindet das Projekt sehbeeinträchtigte Menschen als Experten in eigener Sache mit ein. So soll die berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Berufstätiger und deren Ansprüche auf inklusive berufliche Entwicklung und Weiterbildung auch angesichts der laufenden digitalen Transformation, die seit Beginn der Corona-Krise noch rasanter voranschreitet, gewährleistet werden.

Partner und Beiräte

Die agnes@work-Projektpartner und Beiräte decken ein breites Spektrum ab. Die Palette reicht von Interessengruppen Betroffener und SBV-Arbeitsgemeinschaften über Wissenschaft und Selbsthilfe bis zu Berufsförderungswerken und Sozialleistungsträgern. Weitere Partner werden voraussichtlich dazukommen.

Bisherige Partner

  • Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen des Bundes (agsvb)
  • BBW Soest
  • BFW Düren
  • BFW Halle
  • BFW Würzburg
  • Bundesarbeitsgemeinschaft der betrieblichen Schwerbehindertenvertretungen in Deutschland e.V. (bbsdev)
  • Bundesarbeitsgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung e.V. (BAG UB)
  • Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista)
  • DRV Braunschweig-Hannover
  • Hessisches Koordinationsbüro für Frauen mit Behinderung
  • Inklusionsamt Arbeit, LWL
  • Interessengemeinschaft der betrieblichen Behindertenvertreter der deutschen Wirtschaft (IBW)
  • Jobcenter Frankfurt/Main Ost
  • Netzwerk blinder und sehbehinderter Beschäftigter in der Sparkassenorganisation
  • Nikolauspflege Stuttgart
  • Philipps-Universität Marburg, Institut für Erziehungswissenschaft
  • Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft
  • UnternehmensForum e.V.

Bisherige Mitglieder des Projektbeirates (der das Projekt strategisch begleitet)

  • Bundesagentur für Arbeit (BA)
  • Bundesarbeitsgemeinschaft der BFWs für sehgeschädigte Menschen
  • Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV)
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
  • Hochschule der Medien Stuttgart (HdM)
  • IG Metall
  • Institut der deutschen Wirtschaft / REHADAT
  • PRO RETINA Deutschland e.V.
  • Studiengemeinschaft Werner Kamprath Darmstadt GmbH (SGD)
  • Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
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